Status : Open Competition, 2017
Client : City Nürnberg
Location : Nürnberg, Germany
Program : Culture
Size : 13,881 m²
Team : Eunho Jung
Collaborators : Seongwook Baek, Jungsun Min
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Städtebauliche Leitidee
Das Planungsgebiet liegt südlich der Nürnberger Altstadt und befindet sich unmittelbar nördlich des Stadtparks Luitpoldhain. Es ist Teil des Areals der Meistersingerhalle (MSH), deren bisherige musische und öffentliche Funktion mit dem Neubau eines Konzerthauses, sowie der Bildung eines gemeinsam zu nutzenden Vorplatzes, um einen zukunftsfähiges, attraktives Bauwerk ergänzt wird. Die Aufwertung, der bisher als Parkplatz genutzten Fläche zur öffentlichen Parkanlage, optimiert die Verbindung zwischen der Innenstadt und dem südlichen Teil der Stadt Nürnberg. Darüber hinaus, wird das Naherholungsangebot erweitert.
Durch die Lage des Gebietes und die Funktion des Bauwerks, besteht die Möglichkeit, das neue Konzerthaus harmonisch in die Gebäudestruktur der MSH zu integrieren und einen neuen Identifikationspunkt für die Stadt zu schaffen. Für den Neubau eines Konzerthaues, bilden sich folgende Aspekte heraus, die zum Leitgedanken unseres Entwurfs werden:
- Bildung eines gemeinschaftlichen und attraktiven Musikquartiers
- Neubau, der auf einem respektvollen Umgang mit dem Bestandsgebäude basiert
- Eingangsplatz, der als räumlicher Auftakt bzw. als Übergang zu öffentlichen Grünflächen dient
- Vernetzung von Stadtraum und Parkanlagen, Luitpoldhain und Dutzendteich
Architektur als identitätsstifendes Element
Der Neubau des Konzerthaues wird bewusst, als städtebauliches Symbol, am Übergang zwischen Stadt und Landschaft auf dem bestehenden MSH Gelände, platziert. Eine moderne, reduzierte und klar strukturierte Architektur, nimmt die Form sowie das Erschließungssystem der MSH auf und integriert dadurch MSH und Hotel in ein neues Ensemble.
Durch die klar geschnittene rechteckige Form des Konzertsaals und die Positionierung mit 18 m Abstandsfläche zur MSH wird eine harmonische Gebäudestruktur geschaffen. Der Neubau und die MSH sind durch einen Erschließungsflur im Untergeschoss baulich miteinander verbunden.
Das neue Konzerthaus und die MSH orientieren sich zur Schulteißallee und bilden ein starkes Ensemble im Norden des Luitpoldhains. Die Haupterschließung des Gebäudes erfolgt am Vorplatz im Norden des Quartiers, der Lieferanten- sowie der Künstlerzugang befinden sich hingegen im Sünden des Quartiers. Der neue Eingang für den Kleinen Saal befindet sich ebenfalls am Vorplatz beim Haupteingang. Diese Erschließung der beiden Gebäude führt zu einer klaren Zuordnung von Vorplatz, Konzertsaal und funktionalen Nebenflächen.
Die hautsächliche Nutzung, sowohl des Vorderhauses, als auch des Hinterhaues werden unterirdisch verortet, dadurch steht der neue Gebäudeteil solitär auf einer freien Fläche. Sein Erscheinungsbild, als transparentes Volumina, bietet allseitige Sichtbeziehung zur umliegenden Parklandschaft. Wichtige planerische Aspekte für das neue Konzerthaus sind:
- Bautypologische Formfindung des neuen Hauses mit Bezug zur MSH
- 50m Abstandshaltung zu den umliegenden Straßen wegen Lärmschutzes
- Höhenentwicklung mit Bezug zur Nachbarschaft
- Foyer-Ebene auf – 3,0 m
- Catering Zone zwischen Foyer MSH und Konzerthaus, im Foyer des Konzerthauses
- Konzertsaal in quaderförmiger Geometrie (BxTxH = 42mx69mx24m)
- Zuschauerbereich über drei Ebenen
- Eigener Zugang für Künstler und Mitarbeiter
- Anlieferung über im Süden liegende Straße und durch Lastenaufzug im Betriebshof
- Verwaltung in neuem Anbau an der MSH
Öffentliche Parklandschaft
Neben der Qualität des Gebäudes hat die Aufwertung des öffentlichen Parkraumes eine große Bedeutung. Im Süden ist das Gebiet durch eine Grünfläche (Luitpoldhain) begrenzt. Dieser Naturraum ist die gegebene Identität des Ortes. Durch den Entwurf wird diese Qualität in das Quartier hineingezogen und bis zur Schulteißallee erfahrbar gemacht.
Durch die kompakte oberirdische Gebäudeform und die Unterkellerung des Funktionsbereiches entsteht ein frei zugänglicher öffentlicher Raum, rund um das neue Konzerthaus herum. Die Decke des Untergeschosses wird leicht angehoben (ca. 2,0 m), um ohne bauliche Kante, mit der Straßenebene fließend verbunden zu werden. Ein größerer Abschnitt, dient als Grünfläche, die zum Verweilen und Genießen für Öffentlichkeit einlädt.
Durch die kompakte Gebäudeform werden viele Bäume erhalten, sowie durch weitere Baumreihen ergänzt.