Alte Spinnerei

Status : 2. Round, Invited Competition, 2018
Client : Markt Mainleus
Location : Mainleus, Germany
Program : Mixed-Use
Size : 15 ha
Team : Stefano Solinas, Deacon Lee
Collaborators : Adam Landschaftsarchitekten

 

 

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Räumlicher Dialog Alt und Neu

 

Im Norden des Bahnhofs in Mainleus entsteht auf dem Industriegelände ‚Alte Spinnerei‘ ein offenes, lebendiges und neues Stadtzentrum. Gegenwärtig findet man auf dem verschlossenen Gelände viele Industriegebäude, die im Leerstand sind und Baumstruktur mit erhaltenswerten Baumbeständen. Diese Ästhetik des Ortes wird wesentlicher Bestandteil des neuen Stadtzentrums.
Die von Süden und nach Norden gesteckte Anlieferungsstraße wird aufgeweitet, durch Gebäudestruktur klar gefasst und transformiert in eine öffentliche Ache, Spinnerei Promenade, die der nicht motorisierten Bewegung vorbehalten ist.
Die Achse findet ihren Ausgang am Bahnhof und beendet im Norden des Geländes. Diese Promenade stellt damit bereits in der ersten Entwicklungsphase durch neues Wohnen und Umnutzung Bestandsgebäude einen zentralen belebten Raum dar, die unterschiedlichen Nutzungen von Süden nach Norden verbindet und mit ihren Plätzen und Aktivitäten zum Verweilen einlädt. Hier werden die öffentlichen Funktionen wie Café und Nahversorgung konzentriert, so dass ein aktiver öffentlicher Raum entsteht.
Als Orte der Erinnerung werden bestehende Gebäude zum Teil erhalten, umgebaut und umgenutzt für öffentliche und gemeinschaftliche Nutzungen, z.B. ein ehemaliges Kesselhaus zum Industriemuseum, ein Verwaltungshaus zum Besucherzentrum in der ersten Phase und eine großflächige Industriehalle zum Start-up Inkubator.

 

Freiraumkonzept

Ein breiter Boulevard, der mittig durch das neue Quartier in Nord-Süd Richtung verläuft wird von Baumreihen, Grünflächen und mehreren Wasserbecken gesäumt. Der Boulevard ist die urbane, lebendige Mitte des neuen Quartiers. Er ist gleichermaßen Verbindungs-, Querungs- und Aufenthaltsraum. Nördlichen Abschluss des Boulevards bildet eine großzügige Landschaftstreppe mit einem Turm, der einen weiten Blick über Markt Mainleus ermöglicht. Im Süden mündet der Boulevard in einen großzügigen Platzraum. Eine Abfolge von Baumplätzen, in den das historische Verwaltungsgebäude und Wohnhaus eingebunden sind, führt Richtung Konrad-Popp-Platz.
Ein großzügiger Grüngürtel rahmt das neue Quartier, dient als Puffer und ist wichtiger Erholungsraum für die Bewohner. Der Grüngürtel weist sehr unterschiedliche Charaktere auf. Im Norden wird er geprägt von einer skulptural anmutenden Landschaftstreppe. Im Osten besticht der Grünzug durch dichten Baumbestand mit großflächigen Sukzessionsflächen und im Süden dient er vor allem als Sicht- und Lärmschutz. Ein sanft schwingender Weg führt von der Landschaftstreppe zum Skateplatz, vorbei an dem Abenteuerspielplatz bis zu den Gemeinschaftsgärten (urban gardening). Sollte die Stadt den Zuschlag für die Gartenschau bekommen, bietet der östliche Grüngürtel einen spannungsvollen Raum, um neue ökologische, nachhaltige und experimentelle Projekte zu initiieren, um dem Quartier Struktur, Identität und Lebensqualität zu verleihen.
Die einzelnen Wohnquartiere verfügen über gemeinschaftlich nutzbare Wohnhöfe, die sich je nach Bewohnerschaft zu sehr unterschiedlichen eigenständigen Charakteren entwickeln können und Raum für vielfältige Projekte wie Gewächshäuser, Naschgärten, Gemüse und Kräuterbeete etc. lassen. Die Flachdächer der Neubauten werden extensiv begrünt. Neben geringen Flächenlasten und minimalem Pflegebedarf verfügen die Retentionsdächer über eine hohe Wasserspeicherung bei gleichzeitig gezielter Abflussverzögerung.


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